Was geschah gestern vor einem Jahr?
- ich habe meinen Weg nach Hause gefunden -
ich bin zuhause; dennoch habe ich erfahren, woher ich komme.
Was geschieht vor der Geburt und was nach dem Tod? Das ist die Frage, die dahinter steckt; und sich bestimmt jeder Mensch schon einmal gefragt hat.
Da ich dies nun lerne zu erfahren, kann ich die Hintergründe besser verstehen. Das Leben kann ich daher auch nicht einfacher meistern; dennoch habe ich Vertrauen in dem, was geschieht. Und sehe die Dinge positiv. Auch wenn ich mal schlecht drauf bin. Darum geht es nicht. In einem dualen System, indem wir uns befinden, ist dies nicht zu vermeiden. Dadurch lernen wir ja auch! Das ist auch wiederum positiv :o)
Somit lerne ich mich selbst und andere Menschen jeden Tag aufs neue kennen.
Hierzu fällt mir eine Geschichte ein:
Ein Mann wird plötzlich von einem giftigen Pfeil, der aus dem Nichts geschossen kam durchstoßen. Er kann sich vor Schmerz kaum noch bewegen. Doch eines läßt ihm keine Ruhe - wer habe ihm nur dies Unheil zugefügt? Er hat sich so den Kopf darüber zerbrochen, dass er ganz vergaß, sich die Waffe aus der Brust zu ziehen, die seinen Körper vergiftete. Und daran erlag er.
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Abschließend zu diesem Tage - 20 Jahre nach der Wiedervereinigung - widme ich diese Zeilen an alle Menschen:
Es war einmal ein König, der seinem Sohn zu seinem Geburtstag ein weißes Pferd schenkte. Die königliche Familie und das Volk freuten sich sehr darüber und im Königreich wurde gefeiert und gejubelt: "Oh, welch ein Geschenk, er muß das glücklichste Kind auf Erden sein!" Der Zen-Meister, der unter ihnen weilte antwortete: "Wir werden seh'n."
Eines Tages stürzte der junge Prinz beim Ausritt von seinem Pferde und brach sich beide Beine. Das Volk war bestürzt und sagte: "Ohh, der arme junge Mann, wie leiden wird er wohl müssen." Der Zen-Meister antwortete nur: "Wir werden seh'n."
Es dauerte nicht lange und der Krieg brach unvorhergesehen aus und alle jungen Männer mußten an die Front. Außen der junge Prinz - er konnte aufgrund seiner eingegipsten Beine nicht gehen. Im Königreich war wieder ein Echo zu hören: "Ohhh, welch Glück für den jungen Prinzen!" - und der Zen-Meister erwiderte: "Wir werden seh'n!" *
* Idee aus dem Film Charile Wilson's War, Regie: Mike Nichols, Darsteller: Tom Hanks, Philip Seymour Hoffman, Julia Roberts, u. a., U.S.A., 2007.